Ritournelle, Entwürfe für ein sesshaftes Leben
Benjamin van Bebber & Leo Hofmann
Angespült am scheinbar fremden Strand, erkennt Odysseus nach 20 Jahren Irrfahrt weder die eigene Heimat, noch wird er selbst erkannt. 3000 Jahre später sind die Menschen immer noch und schon wieder etwas unsicher, ob sie irgendwo tatsächlich Zuhause sind und mit welchem Recht und mit welchen Konsequenzen sie von sich sprechen können. In einer zeitgenössischen Bearbeitung übersetzen Benjamin van Bebber und Leo Hofmann Monteverdis Oper »Heimkehr des Odysseus ins Vaterland« in ein szenisches Konzert für sechs Stimmen und mobile Electronica. Die Musik wird zu Landkarte und Versuchsfeld für eine Begegnung mit der eigenen Fremdheit und geteilter Heimatlosigkeit. Im gemeinsamen Spielen und Musizieren sucht das internationale Ensemble nach Intimität und einem fragilen Zuhause in einer von globalen Migrationen und kultureller Verunsicherung geprägten Gegenwart – und nach Gemeinschaft jenseits identitärer Abgrenzung. Nach ihrer choreografisch-kompositorischen Überschreibung der »Winterreise« als Vorstudie für ein nomadisches Leben, widmen sich van Bebber und Hofmann nun mit ihrem transdisziplinären Performer*innen-Team dem Wunsch nach Sesshaftigkeit.
Künstlerische Leitung & Performance: Benjamin van Bebber Musikalische Bearbeitung & Performance: Leo Hofmann von und mit: Senem Gökçe Oğultekin, Mor Demer, Jessica Gadani, Lukas Vögler Licht & Bühne: Ladislav Zajac Kostüme: Jessica Gadani Dramaturgische Mitarbeit: Franziska Henschel Choreografische Mitarbeit: Jan Burkhardt Hospitanz: Daniela Victoria Kiesewetter Dramaturgie-Assistenz: Jana Griess Produktionsleitung: Jeanne Charlotte Vogt und Katharina Held